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Marokko

Nachdem Edith uns (Barbara und Andreas) 2018 bereits auf eine schöne Reise durch die Königsstädte und in die Wüste geführt hat, wollten wir mehr von diesem Land sehen, natürlich wieder in Abstimmung mit Edith, der absoluten Kennerin für Reisen in Marokko. Startpunkt und Finale sollte wieder in Marrakesch sein, eine Stadt von der ich nicht genug bekommen kann, die immer wieder etwas Neues zu bieten hat und dazu eine einmalige Stimmung.

Am Morgen des dritten Tages holte uns dann unser Fahrer Hassan ab und los ging die Fahrt in den Süden, mit gewaltigen Bergen im hohen Atlas (3 Pässe lagen auf 3.000 Meter) und mit vielen Serpentinen. Wir fuhren durch unterschiedlichste Landschaften, lernten die verschiedenen Formen der Wüste – Erg, Reg und Hamada – kennen und die Küste zwischen Sidi Ifri und Agadir mit langen Sandstränden und großen Wellen, die sich an den Felsen am Atlantik brachen.

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Der Süden Marokkos

Aber zuerst ging von Marrakesch nach Norden zu den Wasserfällen von Ouzoud. Unterwegs sahen wir eher trockenes Land und erfuhren, dass es in den letzten Jahren wenig geregnet hat, so dass die Erwartung an die Wasserfälle nicht so hoch gesteckt waren. Aber ich wurde positiv überrascht und der Weg an den Fuß der Fälle, mit einem Smoothie zur Stärkung vor dem Rückweg bei Samir, hat sich wirklich gelohnt.

Nach dem ersten Lunch der Tour mit gegrilltem Hühnerbein, Salat, Oliven und Obst ging es weiter über kleine Strassen durch viele Dörfer zum Maison d’hote Tizouit in Demnate. Was für eine tolle Unterkunft und schon wieder so leckeres Essen – hier hätten wir es auch länger aushalten können!

Weiter ging es und wieder wurde ich ein Tal hinabgschickt, zur Naturbrücke von Imi-n-Ifri. Diese kleinen Wanderungen sind bei dem vielen guten Essen auch dringend erforderlich und eine tolle Abwechselung, bevor es weitergeht, immer höher hinauf durch Wiesen mit Mohn und Getreidefelder, auf einer Straße mit vielen Serpentinen in den hohen Atlas, ins Berberhaus Flilou in Agouti (sehr sehr harte Betten), in dem wir den Lunch auf der Dachterasse einnehmen konnten, bevor es zur Erkundung der Umgebung ging. Diesmal wurde ich auf den Berg zum Haus des Marabout geschickt (leider konnte ich nur durch das Schlüsselloch hineinblicken) und bekam einige große und sehr gut erkennbare Dinosuarierspuren zu sehen.

Beim Frühstück am nächsten Morgen waren wir sehr dankbar für die wärmenden Sonnenstrahlen, denn die Temperaturen kamen an diesem Morgen kaum über 10 Grad. Wir waren nun im Hochgebirge und überquerten an diesem Tag 3 Pässe auf ca. 3.000 m Höhe. Dort sahen wir immer wieder Nomaden, zum Teil mit Kind und Sofa auf den Eseln unterwegs, mit Ziegen und Schafen bei weiden und sogar mit einer riesigen Herde Dromedare. Wir haben gelernt: Dromedare haben Angst vor Autos, sie machen riesige Bögen drum herum oder laufen davor weg.

Nach einer Fahrt durchs Tal der Rosen, deren Blüte gerade anfing, ging es nach Boulmane – und am nächsten Tag weiter durch etwas niedrigere, aber nicht weniger sehenswerte, Gebirgszüge.

Am späten Vormittag erreichten wir die Bio-Lodge von Berber Nomaden bei Nkob, wo bereits ein Nomaden-Trekkingführer auf mich wartete und mich fragte wie lange ich denn gehen mag – es war mir egal, der alleinstehende Felsen sah nach einem guten Ziel aus und so marschierten wir fast 3 Stunden bei angenehmen 21 Grad und interessanten Gesprächen durch die steinige, karge Landschaft zu Bab’n’Ali. Der Lunch danach schmeckte wieder ausgezeichnet!

Und die heutige Unterkunft im Riad Dar Sofian in Zagora war einfach phänomenal, mit Frühstück und Abendessen am großen Pool, umgeben von wunderbar gestalteten Gärten mitten im Tal des Draa mit unzählbaren Palmen.

Leider hatten wir auch hier nur eine Nacht, wir mussten weiter, nach den Bergen lag nun die Wüste vor uns! Auf ging es nach M’hamid mit kurzem Stopp in der Oasenstadt Tamegroute zur Besichtigung der alten religiösen Bibliothek und der Cooperative der grünen Keramik, die typisch für diese Region und 100% Handarbeit ist.

In Mhamid konnten wir den Nachmittag am Pool relaxen, denn wegen eines kleinen Sandsturms mussten wir den Ausflug des Nachmittags in die Ksar der Umgebung und zu Jamal, der das Karawanenhaus seiner Vorfahren beim teilweise vom Sand überrollten Ksar Ouled Mhajar hütet, auf den nächsten Vormittag verschieben.

Und dann ging es auf die offroad-Strecke ging – wir waren in der Sahara! Und lernten, dass es dort Schulen für Nomaden gibt, dass das Wasser teilweise sehr salzig ist, dass es deshalb dort weniger Akazien gibt, aber Tamariske und Calotropis procera  (Oscher, Fettblattbaum), dass Nomaden „Kioske“ für Touristen betreiben und dass die Tücher der Berber 10m lang sein dürfen – nur der König darf 12m lange Tücher haben – und sie diese in Windeseile umbinden können.

Zum Sonnenuntergang wurden wir auf Dromedare gesetzt, die uns hoch in die unberührte Dünenlandschaft des Erg Chegaga brachten. Und die Sonne schaute dann zu unserer Freude doch noch unter den Wolken hervor.

Nach der stürmische Nacht im Berberzelt nahmen wir die offroad-Strecke wieder auf, weiter nach Süd-Westen auf der alten Paris-Dakar-Piste über den Lac Iriki mit toller Fata Morgana, die nicht nur Wasser vorgaukelt sondern sogar die Berge spiegelt, vorbei an großen Stätten mit Fossilien, wilden Eseln, an Brunnen mit Solarpanels zur Oase Foum Zguig und zurück auf asphaltierte Straßen.

Nach dem Picknick an der Kaskade von Tissint fuhren wir nach Tata, einem eher modernen Städtchen mit wenigen alten Häuser. Aber genau in einem solchen war die dortige Unterkunft, über die unser Fahrer Hassan kräftig geflucht hat, denn wir mussten das Gepäck einige Treppen hoch schleppen – dafür wurden wir in der 400-500 Jahre alten Kashbah mit einem tollen Ausblick von der Dachterrasse, urigen Zimmern und Höfen sowie einem (wie bisher immer) eiskalten Pool überrascht!

Und nach der Wüste waren wir nun wieder von Bergen umgeben – dem Anti-Atlas – mit überraschenden neuen Formationen.

Das Ziel für die nächsten zwei Tage war Tafraoute, ein Urlaubsort, der nur in der Ferienzeit lebendig ist und in dem auch prominente Marokkaner ihr Ferienhaus haben. Für uns gab es mal wieder eine ganz tolle Unterkunft – natürlich war der Pool kalt – mit hervorangender französisch interpretierter marokkanischer Küche. Am zweiten Tag standen die Erkundung der Umgebung mit den angemalten Felsen des belgischen Künstlers Jean Vérame und eine Rundfahrt durch die Schlucht der Oasen von Ait Mansour auf dem Programm.

Auf dem Weg an den Atlantik überquerten wir die letzten Berge um in den relativ schmalen Küstenstreifen mit dem wie immer graubraunen, aber fruchtbaren Farmland zu kommen. Das Essen wurde hier vom Fisch dominiert, der sowohl vom Grill als auch aus der Tajine hervorragend war. Die Küste hatte, neben Sandstränden und kleinen Fischerhöhlen in der Steilküste, bei Legzira ein malerisches Felstor zu bieten. Und das Dar Najmat in Mirleft hat einen beheizten Infinity-Pool mit Blick auf die wilde Schönheit des Atlantik.

Noch einen anderen Eindruck der marokkanischen Küste erlebten wir auf unserer letzten Station der Rundreise in Sidi R’bat mit endlosen Sandstränden, Felsen mit vielen Algen, Muscheln, Muschelsammlerinnen und dem Nationalpark Souss Massa mit Flamingos, dem schwarzen Ibis (den wir nur gesehen haben, als er über unsere Unterkunft flog) und vielen anderen Wasservögeln.

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Marrakesch

In Marrakesch mussten wir mitten hinein in diese faszinierende Stadt und waren wieder im Riad du Rabin untergekommen, so dass bereits die Ankunft durch die Souks des Jewish Market führte – mit all den typischen Gerüchen, Geräuschen und Bildern.

Nach der Begrüßung mit Pfefferminztee und Plätzchen haben wir nur kurz das Gepäck verstaut und dann ging es noch weiter hinein in das bunte Treiben – auf den Djeema el-Fna. Dieser Marktplatz ist so vielseitig und doch zeitlos mit den vielen Saftständen, an denen es für 2€ einen ganz frischen, leckeren Smoothie nach Wahl gibt, auf dem sich die unterschiedlichsten Fahrzeugen von Taxi über Moped, Esel, bis hin zu Fahrrädern ihren Weg zwischen Einheimischen und Touristen suchen und mit den immer gleichen Touristenfallen wie dem Affen im Trikot oder den nach der Flöte tanzenden Kobras. Es gibt so viel zu sehen, dass es nie langweilig wird.

Und diesmal wollten wir hier auch etwas essen, da gibt es die Grillstände und solche mit Eintöpfen und davon wieder sehr, sehr viele und jeder möchte Dich als Gast! Wonach wir uns entschieden haben ist schwer zu sagen, aber man hat sich wahnsinnig gefreut, dass wir da waren und sich um uns bemüht, sogar gekühlte Cola Zero gebracht. Im Gegensatz dazu musste das Grillgut ohne Kühlung auskommen, genau wie auch bei Metzgern, die wir in den Souks gesehen haben. Die Auswahl von verschiedenem Fleisch und Gemüse wurde für uns gleich frisch auf den Rost gelegt – und unser Magen hat es gut vertragen.

Nach einem Kaffee in einer der vielen Bars am Platz ging es für die erste Nacht zurück ins Riad, aber nur um am nächsten Tag und am Ende der Reise zurück zu kommen und noch mehr von der Medina und ihren Geheimnissen zu erleben.

Und dann mussten wir noch in den Jardin Majorelle mit den vielen Brunnen, dem Berber-Museum und dem tollen Blau – zum Abschluss des Tages hatten wir den Eintritt um 16:30 gebucht (das geht im Übrigen nur Online und ist aufgrund des hohen Andrangs auch unbedingt notwendig).

Anschließen aufgeregt zurückgelaufen – nachdem Andreas aus dem Berbermuseum verschwunden, aber mit Hilfe von Taxifahrern und unseren Gastgebern zurück ins Riad gebracht worden war – um auf der Dachterrasse ein gepflegtes Abendessen mit verschiedenen Vorspeisen, Tajine mit Huhn und Salzzitrone sowie Obst zum Dessert zu genießen.

Zum Abschluss der Reise besuchten wir auch noch den Bahia Palasts, der direkt neben dem Jewish Market zu finden war.

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Praslin, La Digue und Cerf

Bei Schneeregen wurden Meike, Chris, Barbara und Andreas am 1. Dezember 2023 von Daniel zum Flughafen gebracht. Während es in München immer mehr schneit war es ein tolles Gefühl, bald in tropische Gefilde zu kommen. Aber schon der Check-in verspätete sich und das Enteisen sollte weitere 30 Minuten dauern … leider musste es nochmal wiederholt werden, aber immerhin sind wir, mit 3 Stunden Verspätung losgeflogen … einige Stunden später wurde der Flughafen München wegen starken Schneefalls geschlossen. Und in Dubai beim Umsteigen hatten wir nochmal Glück, denn das neue Gate lag fast nebenan, so dass wir rechtzeitig ankamen und gleich weiterfliegen konnten. Nach dem kurzen Inlandsflug mit der Twin Otter sind wir so noch pünktlich morgens im weihnachtlich warmen Praslin gelandet und kurz vor Mittag auf unsere kleine Insel gebracht worden.

Chauve Souris Island

Auf Chauve Souris Island waren wir die einzigen Gäste – im Dezember vor Weihnachten ist Nebensaison auf den Seychellen – dem entsprechend wurden wir von allen sehe verwöhnt: mit gutem Essen, frischen Kokosnüssen und frisch geschnittenem Zitronengras. Sony brachte uns täglich im Boot nach Praslin. Auf Praslin gehören der Strand und die Wellen des Anse Lazio, die Coco Mer – der Weg bis zum Gipfel im Fond Ferdinand Nationalpark ist zwar schweißtreibend aber der tolle Ausblick ist es wert – und ein Ausflug zu den Schildkröten auf Curieuse einfach dazu. Schnorchel konnten wir direkt bei der Insel oder auf dem Ausflug nach St. Pierre bei starkem Wellengang. Und dass das Wetter auf den Seychellen im Dezember nicht nur Sonne pur bietet, das konnten wir täglich erleben – aber immer bei angenehmen 27°-29°! Da geht man auch im Regen baden.

Wenn man so von Wasser umgeben ist, dann gibt es natürlich auch viele Fische, die man manchmal beim Schnorcheln bewundern kann und die das Essen auf den Seychellen bestimmen. Mit ihrem Geschmack und dem für uns ungewöhnlich festem Fleisch hat jeder Fisch phantastisch geschmeckt, sowohl am Spieß, als Filet und natürlich auch im Curry – im Restaurant genau so gut wie vom Take Away oder beim Picknick auf Curieuse vom Grill.

Am Steinhaufen vor Chauve Souris Island leben viele Fische
Coco de Mer
Etwa 200 Riesenschildkröten leben auf Curieuse Island, gekrault werden mögen alle

Nach 5 Tagen auf Praslin ging es weiter nach La Digue, wo unsere Chalets und das Bikini Bottom bereits auf uns warteten. Da wir die Häuschen ohne Verpflegung gebucht hatten, wollten wir erst mal einkaufen – aber in Mahe war ein großes Sprengstofflager explodiert und im Rahmen des Notstandes haben auch in La Digue die Geschäfte geschlossen, oder zumindest fast alle, denn nachdem wir Fahrräder bekommen hatten, fanden wir auch einen geöffneten Supermarkt, in dem wir uns fürs Frühstück und mit viel Wasser ausgestattet haben und einen geöffneten Take Away, von dem wir das Abendessen mitgenommen haben.

Am nächsten Tag war dann wieder alles geöffnet und wir haben auch das E-Bike für Andreas bekommen, mit dem er uns regelmäßig weggefahren ist … bis er am 3. Tag damit weggerutscht ist. Gut das wir bereits bei Chez Jules zu Abend gegessen hatten – nachdem endlich der Regen aufgehört hatte, vor dem wir uns beim Bikini Bottom mit einem guten Smoothie oder Milchshake unterstellt hatten. Und bei schönstem Wetter konnten wir tags drauf zum Grand Anse fahren – der Weg war gar nicht so schlimm wie befürchtet, wir haben es dann auch nochmal getan – und die Wellen dort und am Petite Anse genießen. Den Wettbewerb um den schönsten Strand der 3 Inseln hat übrigens der Anse Petite gewonnen, zumindest solange die Strömung nicht zu heftig ist und man dort die hohen Wellen so richtig genießen kann. Unser Ende der Strandwanderung war am Anse Coco und für den schweißtreibenden Weg gab es zur Belohnung eine Kokosnuss bei der Strandbar.

Ankunft auf La Digue

Erwähnt werden muss natürlich noch, dass auch der FC Bayern auf La Digue präsent ist und selbst wenn gerade Sonntag und damit geschlossen ist, konnte es Simon sich nicht nehmen lassen, uns für die Fahrt noch ein Stück Kokusnuss liebevoll in Blättern zu verpacken.

Und dann ging es schon weiter mit der Fähre nach Mahe und auf unsere letzte Station auf Cerf im St. Anne Marine Park. Hier konnten wir gemütlich die Füße hochlegen, den Spa genießen und dem etwas zu häufigen Regen zuhören. Der Ausflug nach Victoria auf den Markt musste natürlich sein – auch hier gab es einiges Weihnachtsdekoration, von riesigen Kugel über Weihnachtsbäume bis zu bunten Girlanden. Auf Cerf haben wir uns dann noch zwei Kajaks genommen und konnten bei einer Tour um die Insel feststellen, dass die Fische dort ganz ordentlich zwicken können.

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2019 Safari Afrika Es schmeckt

Von Wasser aus der Wüste bis Larven als Vorspeise

Grillen ist in Australien zu unserem kulinarischen Urlaubsvergnügen geworden, in Namibia ging es damit weiter, wobei hier auf dem Holzfeuer gegrillt wird, statt wie in Australien auf den Gasgrill. Das benötigt ein wenig Übung um lange genug die nötige Hitze zu haben. Wir haben alles erfolgreich vom Grill gehabt: Rind, Hühnchen (eher seltener zu kaufen), Lamm, Wurst, Wild und dazu immer einen leckeren, frischen, bunten Salat.

Zum Essen gab es gerne Cider, womit wir hier ebenfalls an die Tradition von Australien anknüpfen konnten, von Zeit zu Zeit auch Wein, den wir vom Flughafen in Johannesburg mitgebracht haben. Schwierig war diesbezüglich nicht das fehlende Angebot, sondern eher die fehlende Kenntnis der Lagen. Cola und Wasser gab es fast immer zu kaufen, meist auch die Variante mit Kohlensäure. Wobei wir beim Wasser dazugelernt haben und besonders beeindruckend wurden, als in der Wüste bei Walvis Bay ohne Werkzeug in knapp 30 cm Tiefe Trinkwasser zu finden war, es wurde uns in einer Muschelschale gereicht (Eines der Erlebnisse auf unserer Quadtour).

Bei Mobola durften wir ein lokales Haus besuchen, wobei dieses „Haus“ aus mehreren Hütten, die den Zimmer vergleichbar sind, bestand, umschlossen durch einen Zaun, bewohnt von einer Großfamilie. Hier werden lokales Getreide – meiste Millet – Obst und Früchte gesammelt, Geld benötigt man hauptsächlich, um die Kinder in die Schule zu schicken, man kennt die Kraft der Natur und schätzt sie – und zum Aufbewahren kann gerne auch die Flasche oder das deutsch Senfglas dienen, statt sie wegzuwerfen. Das nenne ich Nachhaltigkeit und wer sich wundert, woher hier das deutsche Senfglas kommt, dem sei gesagt, dass Spar die in Namibia präsenteste Lebensmittelkette ist.

Aber vor dem Essen geht es an die Arbeit, damit man weiß, wie schnell man zu Mehl kommen kann, auch wenn man keine Maschinen und keinen Strom hat. Apropos Strom: eine kleine Solarstation haben wir gesehen, diese diente, wie könnte es heutzutage anders sein, zum Laden des Smartphones.

Nach 10 Minuten Stampfen und fachkundiger Nachbearbeitung, konnte das Mehl, gemahlen und gesiebt, mit Wasser gekocht und anschließend mit lokalen, roten, gekochten, sehr würzigen Früchten angeboten werden (siehe große Bild oben).

Das schmeckte allen. Zum Nachtisch noch eine lokale Frucht, die nach Aussage unserer Gastgeber dort die Orange ersetzt. In Kasane gab dann eine ganz andere Überraschung: bunte Rumkugel. Rumkugel hatte ich in dieser Region wirklich nicht erwartet (nachdem es sie nicht einmal in Bayern gibt) und dann schmeckten sie auch noch gut, obwohl ich da schon verwöhnt bin.

Alles in allem: man kann gut essen von Namibia bis Victoria Falls, dort haben wir auch das schönste lokale Restaurant der Safari am letzten Abend gefunden, das „Dusty Road“. Als Nachspeise gab es hier einen Pudding aus Baobab-Mehl mit Fruchtmus – absolut super!

Und nicht zu vergessen: ich (Barbara) habe die Vorspeisen-Spezialität in der Tambuti Lodge (Rundu) probiert: „Gebratene Larven“, richtig knusprig und bestimmt viel Eiweiß, da habe ich die Portion ganz aufgegessen…. und nicht mal ein Photo gemacht.

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Immer wieder: Elefanten

Die ersten Elefanten haben wir in Etosha erblickt, zuerst weit weg am Rand der Pfanne entlang, mit Teleobjektiv und Fernglas beobachtet, später und am zweiten Tag auch am Straßenrand, wo sie teilweise die vorher allgegenwärtigen Giraffen abgelöst haben.

Elefant im Etosha Nationalpark

Im Mahango Nationalpark sahen wir neben den ersten Hippos besonders große Elefantenherden – und haben zur Kenntnis genommen: eine dicke Haut ist nicht gleichbedeutend mit Gelassenheit.

Töröö … ich bin sauer – weg da!
Mit Sand zu werfen macht Spaß.
Entweder wir warten bis er den Weg freimacht, oder wir kehren doch lieber um.
Elefantenrücken
In Botswana spazieren sie am Ufer des Chobe entlang, oder auch am Zaun unserer Villa.

Zum Abschluss müssen wir uns in Victoria Falls nochmal den Elefanten stellen und gleichzeitig Meike ein neuartiges Reiterlebnis bescheren, damit wir die Safari nicht mit einer Elefantenphobie beenden. Nun wissen wir, dass sie sehr gerne naschen und auch einiges Temperament haben, aber abgeworfen haben sie niemanden auch wenn es kurz den Eindruck machte, als würden der Kleine (wie hieß er bloß noch?) es versuchen.

Dombo
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Happy Birthday …

Lukas, heute sehen wir viele Tiere, die möchten Dir alle gratulieren!

Aber zuerst müssen wir die Grenze zum Etosha Nationalpark schaffen, zum Glück hat sich die frühmorgendliche Schlange schon aufgelöst und nach 5 Minuten ist das geschafft. Wir versuchen dann gleich, den bereits zuhause geplanten Rastplatz nahe eines Wasserloch für das Geburtstagsfrühstück zu finden … die Skizze vom Parkeingang und die Beschilderung sind dabei nicht wirklich hilfreich, aber wir sehen schon mal die ersten Antilopen. Vielleicht fahren wir also doch erst mal nach Okaukueja, dem nächsten „Ort“. Einiges länger als am Eingang zum Park dauert es dann dort bei der Parkverwaltung, bei wir den Eintritt bezahlen müssen, aber danach sind wir ausgerüstet mit einem Etosha-Guide und einer genaueren Karte. Da wir den Campingplatz heute morgen ohne Frühstück verlassen haben, lockt ein Kaffee und nun finden wir auch die richtige Stelle … hinter einem Zaun um Mensch und Tier zu trennen und am Ende auch unter einem Dach in angenehmem Schatten. Ein südlicher yellow-billed Nashornvogel wartet bereits als Gratulant.

Das Wasserloch neben dem Rastplatz war dann eher unspektakulär, aber es gibt davon mehr als das eine, und an fast allen waren Zebras und Antilopen zu Besuch.

Und dann lag der Überraschungsgast am Strassenrand

Nachdem wir den König ausgiebig bewundert hatten, die Musik hatten wir auch schon dabei, konnten wir Wasserlöcher finden, an denen auch Elefanten und Giraffen ihren Durst löschten.

Da noch eine Geburtstags-Überraschung auf dem Plan stand, wurde heute der Park weit vor Sonnenuntergang verlassen, nicht ohne vorher den Zebras einen Besuch abzustatten und nach deren fotografischer Schokoladenseite zu suchen.

Natürlich ging die Fahrt nicht ohne weitere Stopps zu Ende, auch für Strauß und Wüstenfuchs mussten wir anhalten.

Gegen 16 Uhr haben wir den Park verlassen – um am nächsten Tag mehr zu sehen – und unser Quartier im Onguma Game Reserve auf dem Tamboti Campsite rechtzeitig zu erreichen … für den abendlichen Sunset Drive. Als Geburtstagskind hat sich Lukas ein Nashorn zu sehen gewünscht, das aber aufgrund der kurz zuvor erfolgten Kürzung des Horns gerade in Deckung gegangen war. Nachdem uns erst mal Zebras, Gnus, Warzenschweine und Riesenvögel über den Weg gelaufen waren …

… kam von einem anderen Fahrzeug eine Durchsage und von unserem Fahrer die Frage, ob wir Geparden sehen möchten … welche Frage … dafür müssen wir aber ganz schnell ziemlich weit fahren und er sei nicht sicher, ob wir es wirklich schaffen! Gesagt, getan, geschafft! Genau zu einem kitschigen afrikanischen Sonnenuntergang konnten wir ein Gepardenpaar mit Kind am Termitenhügel sehen.

Zum Abschluss des Sunset-Drives wurde, aufgrund des ungeplanten Ablaufs, im Fahrzeug noch ein Getränk und Imbiss verteilt. Später am Abend haben wir auf der Terrasse am Wasserloch gemütlich zu Abend gegessen.

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Rechts Giraffen, links Giraffen und dazwischen fahren …







… „wollt ihr hier durch?“

Eigentlich wollte wir heute für Giraffen nicht mehr anhalten, nachdem am Vortag schon ziemlich viele bewundern konnten. Das hätten wir am Anfang der Tour nicht geglaubt, als wir für die allererste Giraffe an der Strasse nach Marienthal ziemlich plötzlich halten musste (Lukas hat sie in der Ferne erspäht) und da die erste Familie in der Kalahari eine Überraschung war, über die umgehend auch die anderen Fahrzeuge des Sunset-Drive informiert wurden. Wir hatten am Nachmittag des Vortags im Etosha Nationalpark Giraffen den Strassenrand säumen gesehen und den Spruch „rechts stehen Bäume, links stehen Bäume …“ schon entsprechend angepasst. Allerdings, wenn man so mitten auf der Strasse zum fotografieren aufgefordert wird, dann kann man wirklich nicht widerstehen. Und zudem ist jede Giraffe anders.

Hinter Etosha war es dann etwas einfacher, nicht mehr bei jeder Giraffe zu halten, nicht nur, weil wir schon viele gesehen hatten, sondern insbesondere, weil ihre Anzahl im Vergleich zu der von Elefanten und anderen Tieren klar zurückging.

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Bei den San

In Namibia gibt es Buschmänner, die versuchen ihre traditionelle Lebensweise als Jäger und Sammler zu erhalten und weiterzugeben. Wir konnte dies im lebenden Museum der San bei Omandumba erleben. Die beiden San, die uns hier ihr Leben nahebrachten, sie kamen ursprünglich aus der Kalahari, bildeten ein gutes Team aus dem älteren erfahrenen Lehrer, der in seiner Sprache, mit vielen Klicklauten, Erklärungen gab, die der jüngere aufnahm und übersetzte.

Wir lernten nützliche Pflanzen kennen, die Jagdwaffen und deren Nutzung einschließlich des Anschleichens mit Sand zur Prüfung der Windrichtung, fanden historische Malereien und sahen, wie man ohne Feuerzeug zurechtkommen kann.

Beeindruckend war die Anwendung der Falle, die wir glücklicherweise mit einem kleinen Video dokumentiert haben, denn sie schnappte so schnell zu, dass man es eher hört als sah, während man noch von dem netten Huhn begeistert war:

The chickentrap
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Dusty Road

Dusty Road passt eigentlich besser zu Australien als zu Namibia, wenn man sich erinnert, wie dreckig insbesondere das Spassauto wurde. In Namibia gibt es auch Staub und den findet man dann zwischen den Koffern, wenn man die Lüftungsklappe nicht kennt, aber erstaunlicherweise sind fast alle Autos weiß und man sieht ihnen die Kilometer auf den unbefestigten Straßen kaum an. Dafür merkt man die Strecken an den Reifen und inzwischen können besonders Daniel und Lukas gut mit dem Kompressor, dem Wagenheber und dem Radschlüssel umgehen. Nachdem wir uns in Australien noch gerne von den Einheimischen die Arbeit haben abnehmen lassen, zogen wir in Namibia das do-it-yourself zu Anfang, und auf regulären Strassen, vor – insbesondere nach den ersten Erfahrungen mit offensiven Hilfsangeboten, die hinterher vielleicht doch etwas teuer bezahlt werden müssen (Tipp zum Reisen in Südafrika: die Gepäckwagen am Flughafen in Johannesburg kann man gut selber lenken). Interessant zu beobachten war, wie viele Autofahrer uns intensiv, zum Teil durch Hinterherfahren, auf zu niedrigen Luftdruck des Reifens aufmerksam gemacht haben und sofort mit Werkzeug gewinkt haben.








Oben: The funcar in Australia – watch and learn
Unten: Der erste Reifen musste in der Namib gewechselt werden

Nun können zu viele Warnungen auch abstumpfen, denn als den Reifen in Etosha das zeitliche segnete haben wir die Hinweise gar nicht wahrgenommen … vielleicht aber auch, weil wir in dem Moment einen Elefanten am Strassenrand interessanter fanden und nach weiteren Überraschungen Ausschau hielten. Jedenfalls: was tun, wenn im Etosha-Nationalpark der Reifen gewechselt werden muss und man bei Eintritt in den Park unterschrieben hat, das Fahrzeug nicht zu verlassen? Und wenn zudem der Park bei Sonnenuntergang schließt und man einen Reifenwechsel im Timing nicht vorgesehen hatte. Dann ist man froh, wenn der eben überholte Safaribus hält und die Tourführer Hilfe anbieten. Wir haben gelernt: man kann und muss das Fahrzeug verlassen und den Reifen wechseln … wobei: wir waren viel zu langsam, da war schon ein zweiter Wagenheber im Spiel und auch der Radschlüssel wurde ganz schnell übernommen – es hat nur 5 bis 10 Minuten gedauert, keine Zeit, auf die Uhr zu sehen, dann sassen wir wieder alle im Auto und wurden vom Safaribus sicher zum Anderson-Gate begleitet, wo man bereits über unser Missgeschick informiert war.

Und wenn wir schon bei Reifenpannen und schließenden Parks sind, dann darf natürlich Camp Kwando und der Mudumu Nationalpark nicht fehlen. Nach unserem Abenteuer mit den Elefanten im Mahango Nationalpark waren wir natürlich gespannt, was der Mudumu uns zu bieten hat und haben mit den sehr netten Gastgebern von Camp Kwando gesprochen. Es gibt einen Weg zu einen Aussichtspunkt auf dem man verschiedene Tiere sehen kann – je nachdem wer gerade unterwegs ist, am besten ist natürlich morgens früh oder gegen Abend, denn da sind sie aktiver. Und was die Wege angeht bekamen wir den Rat, einfach so weit zu fahren, wie wir uns wohlfühlen, aber besser die mit X markierten Routen zu meiden.

Gesagt, getan: am Eingang des Parks den Eintritt bezahlt und noch eine kopierte Karte bekommen sowie die Telefonnummer, die man anrufen soll, wenn es Probleme gibt. Ich bin soweit gefahren, wie ich mich wohlgefühlt habe, im Sand und sogar soweit es ging zur Löwin ran, die gerade ein Warzenschwein zum Abendessen geholt hatte. Das war das tierische Highlight dieser Fahrt. Bald danach wurde der Sand tiefer, so dass ich mich nicht mehr wohl gefühlt und das Steuer an Daniel übergeben habe, da er die meiste Erfahrung und bisher die besten Ergebnisse im Sand hatte …. bis wir an den Punkt kamen, an dem auch er sich nicht mehr wohl gefühlt hat.

Aber was tun, wenn man sich nicht mehr wohl fühlt, das heißt, wenn das Auto weder voran kommt, noch zurück fahren kann, alleine weil das zu lange dauert, denn in 30 Minuten kommt der Sonnenuntergang und der Park schließt, aber auch, weil das ebenfalls nicht mehr möglich ist. Wir stecken fest!

Wir haben immerhin eine Telefonnummer bekommen und es gibt sogar ein ganz klein wenig Empfang für die Smartphones, also erst mal Bescheid sagen, dass wir ein Problem haben. Nur leider meldet sich niemand unter der Nummer und auch im Camp sowie unter der Notfallnummer von Simone (die uns die Reise organisiert hat) ist niemand zu erreichen. Hat da eben ein Löwe gebrüllt? Was tun wir, wie kommen wir bis Sonnenuntergang hier raus? Wenn keine Hilfe erreichbar ist, dann müssen wir wohl erst mal schaufeln, etwas unter die Reifen legen – es gibt aber nur morsche Äste – und weiter versuchen, ob wir uns befreien können – und dabei gut auf Tiere achten, alle die Ohren aufsperren!

So ein Glück: Lukas hat eine neue Nummer gefunden, als er kurz ins Internet kam, da meldet sich das Camp – sie schicken Rettung! Langsam wird es auch dunkel, so schnell kommt niemand vom Camp hierher, kommen wir dann noch aus dem Park raus oder müssen wir am Gate im Auto übernachten? Am besten wir warten im Auto … oh eine SMS, das kann doch wohl nicht wahr sein, jetzt wo die Rettung naht meldet sich auch schon die Notfallnummer des Parks zurück und fragt warum wir angerufen haben und ob es ein Problem gäbe, oh ja:

Nach Camp Kwando haben wir Namibia und auch die staubigen Nationalparkstrassen verlassen, die letzte unbefestigte Schotterstrecke führte uns zum Grenzübergang nach Simbabwe und nach Victoria Falls – an einen Ort, der aus unserer Sicht zu großen Teilen dazu genutzt wird, Touristen Geld abzunehmen. Aber auch wenn es nicht billig ist, gibt eine klare Empfehlung für den gemütlichen Abend: die „Dusty Road“!