Grillen ist in Australien zu unserem kulinarischen Urlaubsvergnügen geworden, in Namibia ging es damit weiter, wobei hier auf dem Holzfeuer gegrillt wird, statt wie in Australien auf den Gasgrill. Das benötigt ein wenig Übung um lange genug die nötige Hitze zu haben. Wir haben alles erfolgreich vom Grill gehabt: Rind, Hühnchen (eher seltener zu kaufen), Lamm, Wurst, Wild und dazu immer einen leckeren, frischen, bunten Salat.
Zum Essen gab es gerne Cider, womit wir hier ebenfalls an die Tradition von Australien anknüpfen konnten, von Zeit zu Zeit auch Wein, den wir vom Flughafen in Johannesburg mitgebracht haben. Schwierig war diesbezüglich nicht das fehlende Angebot, sondern eher die fehlende Kenntnis der Lagen. Cola und Wasser gab es fast immer zu kaufen, meist auch die Variante mit Kohlensäure. Wobei wir beim Wasser dazugelernt haben und besonders beeindruckend wurden, als in der Wüste bei Walvis Bay ohne Werkzeug in knapp 30 cm Tiefe Trinkwasser zu finden war, es wurde uns in einer Muschelschale gereicht (Eines der Erlebnisse auf unserer Quadtour).
Bei Mobola durften wir ein lokales Haus besuchen, wobei dieses „Haus“ aus mehreren Hütten, die den Zimmer vergleichbar sind, bestand, umschlossen durch einen Zaun, bewohnt von einer Großfamilie. Hier werden lokales Getreide – meiste Millet – Obst und Früchte gesammelt, Geld benötigt man hauptsächlich, um die Kinder in die Schule zu schicken, man kennt die Kraft der Natur und schätzt sie – und zum Aufbewahren kann gerne auch die Flasche oder das deutsch Senfglas dienen, statt sie wegzuwerfen. Das nenne ich Nachhaltigkeit und wer sich wundert, woher hier das deutsche Senfglas kommt, dem sei gesagt, dass Spar die in Namibia präsenteste Lebensmittelkette ist.
Aber vor dem Essen geht es an die Arbeit, damit man weiß, wie schnell man zu Mehl kommen kann, auch wenn man keine Maschinen und keinen Strom hat. Apropos Strom: eine kleine Solarstation haben wir gesehen, diese diente, wie könnte es heutzutage anders sein, zum Laden des Smartphones.
Nach 10 Minuten Stampfen und fachkundiger Nachbearbeitung, konnte das Mehl, gemahlen und gesiebt, mit Wasser gekocht und anschließend mit lokalen, roten, gekochten, sehr würzigen Früchten angeboten werden (siehe große Bild oben).
Das schmeckte allen. Zum Nachtisch noch eine lokale Frucht, die nach Aussage unserer Gastgeber dort die Orange ersetzt.
In Kasane gab dann eine ganz andere Überraschung: bunte Rumkugel. Rumkugel hatte ich in dieser Region wirklich nicht erwartet (nachdem es sie nicht einmal in Bayern gibt) und dann schmeckten sie auch noch gut, obwohl ich da schon verwöhnt bin.
Alles in allem: man kann gut essen von Namibia bis Victoria Falls, dort haben wir auch das schönste lokale Restaurant der Safari am letzten Abend gefunden, das „Dusty Road“. Als Nachspeise gab es hier einen Pudding aus Baobab-Mehl mit Fruchtmus – absolut super!
Und nicht zu vergessen: ich (Barbara) habe die Vorspeisen-Spezialität in der Tambuti Lodge (Rundu) probiert: „Gebratene Larven“, richtig knusprig und bestimmt viel Eiweiß, da habe ich die Portion ganz aufgegessen…. und nicht mal ein Photo gemacht.